657 von den insgesamt 7.900 Personen, die derzeit in Vorarlberg auf Arbeitssuche sind, betreffen die Tourismusbranche. Demgegenüber stehen 1.155 offene Tourismusstellen. “Wir erleben derzeit einen starken Umbruch am Vorarlberger Arbeitsmarkt.
Die Arbeitslosigkeit und damit das verfügbare Arbeitskräftepotenzial sinkt stetig, bei einer gleichzeitigen enormen Nachfrage nach zusätzlichem Personal seitens der gesamten Wirtschaft, insbesondere auch im Tourismus“, informiert der AMS Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter über die aktuellen Entwicklungen. Aufgrund der schrittweisen Erholung wird es in der Branche zu einer weiteren Ausweitung der betrieblichen Personalstände kommen. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass in der Branche Beherbergungs- und Gaststättenwesen die Zahl der Beschäftigten weiter steigen wird und das bei einem annähernd gleichen Arbeitskräfteangebot. „Die heimischen Unternehmen müssen sich auf diese Herausforderungen einstellen“, so Bereuter.
Unternehmen setzen auf Arbeitgeberattraktivität
Betriebe wie u.a. das Hotel Post in Bezau, der Bregenzer Gastronomiebetrieb Pier 69 oder das Restaurant Franzoi in Ludesch setzen auf das Wohl ihrer Mitarbeitenden. Attraktive Stellen und viele Zusatzangebote wie verschiedene Arbeitszeitmodelle für flexiblere Arbeitszeitgestaltung, gerechte Entlohnung und das Eingehen auf die private Situation der Mitarbeitenden, sind beim Halten und Finden von Personal wesentliche Aspekte. Hotel Post, Direktorin Stephanie Rist: „Das was wir unseren Gästen anbieten, gibt es mittlerweile auch für unsere Mitarbeitenden. Wir bieten unserem internen Team ein Aktivprogramm zu Themen wie u.a. Gesundheit, Lifestyle, Bewegung, Ernährung an. Auch Ausflüge gehören dazu. Zudem ist eine 4-Tage Woche möglich, Weihnachten und Silvester haben wir zu und ab Jänner hat das Hotel Post auch einen Ruhetag. Unsere Mitarbeitenden sollen Freude am Beruf haben und sich identifizieren und weiterentwickeln können.“ So hat auch der Bregenzer Gastronomiebetrieb Pier 69 freiwillig eine 6. Urlaubswoche eingeführt und bietet seinen Mitarbeitenden auch an den freien Tagen gratis Essen an. „Da wir direkt am See sind stellen wir zudem auch Stand-Up-Paddles und E-Bikes für unsere Mitarbeitenden gratis zur Verfügung, die sie dann in ihrer Pause oder Freizeit zur Erholung nützen können. Zusätzlich haben wir Firmenautos in Form von Elektroautos, die im Speziellen von unserem Abteilungsleitungsteam genützt werden. Zudem bieten wir im Winter Weiterbildung in den Bereichen mentale Stärke und Kommunikation an. Auch eine leistungsorientierte Bezahlung mit Chancen auf eine Provision ist bei uns möglich“, informiert Pier 69-Geschäftsführer Stefan Köb über seine zahlreichen Ideen zum Wohle der Mitarbeitenden, „die noch lange nicht alle umgesetzt sind“. Auch der Ludescher Restaurantbesitzer Johann Franzoi möchte als Arbeitgeber attraktiv sein und bietet u.a.flexible Arbeitszeitmodelle an: „Neben Teilzeitmodellen sprechen wir auch die Arbeitstage miteinander ab und freie Tage auf Wunsch werden berücksichtigt. Wir gewähren auch Urlaub während der Saison. Weiterbildungsmöglichkeiten und Lehre mit Matura werden ebenso angeboten“. Zum Thema Arbeitgeberattraktivität bietet auch das AMS Vorarlberg Unterstützung an. Erfahrene Unternehmensberater_innen im Rahmen der Impulsberatung werden den Betrieben zur Seite gestellt, um neue Wege zu finden, die eigene Attraktivität als Arbeitgeber_in zu erhöhen. „Unternehmen, die die Impulsberatung für Betriebe des AMS nutzen erhöhen ihre Chancen, ihre freien Stellen zu besetzen“, ist sich Bereuter sicher. „Und ich muss auch lobend anmerken, dass viele Hotels und Gastronomiebetriebe dieses Potenzial für sich erkannt haben. Viele haben bereits ordentlich nachgebessert, was die Arbeitszeitmodelle und die Bezahlung betreffen“, informiert Bereuter über die derzeitige Situation.
Weitere Infos u.a. zur Impulsberatung und Arbeitgeberattraktivität:
https://www.ams.at/unternehmen/service-zur-personalsuche#vorarlberg
Quelle: AMS News Vorarlberg / 22-07-2022
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