AMS-Tirol / Lockdown wirkt sich auf Arbeitsmarkt aus

    Pathfinder
    Von Pathfinder
    AMS-Tirol / Lockdown wirkt sich auf Arbeitsmarkt aus

    Lockdown wirkt sich auf Arbeitsmarkt aus

    Auswirkungen des Lockdowns am Tiroler Arbeitsmarkt bisher nur leicht spürbar. Weitere Entwicklungen aktuell nicht abschätzbar. Im Vorjahresvergleich ist die Arbeitslosigkeit um -31,2 % gesunken.

     

    Mit Stichtag 30.11.2021 sind in Tirol 22.458 Personen arbeitslos. Im Vergleich zum November 2020 sind das um -10.194 Menschen weniger (-31,2 %). Österreichweit liegt der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei -26,0 % mit insgesamt 289.340 Arbeitslosen. Bei 22.458 Arbeitslosen und 336.000 unselbständig Beschäftigten (+15.000 Beschäftigte im Vorjahresvergleich) betrug die Arbeitslosenquote im November 2021 in Tirol 6,3 % (Vergleich November 2020: 9,2 %).

    Arbeitslosigkeit wieder über Vorkrisenniveau
    Vor einem Jahr waren in Tirol noch 32.652 Menschen arbeitslos. Mit November 2021 sind 22.458 Menschen ohne Arbeit und beim AMS vorgemerkt. Wie hoch diese Zahl ist, zeigt sich im Vergleich mit dem Vorkrisenniveau im November 2019, als 21.765 Menschen in Tirol arbeitslos waren. Die Arbeitslosigkeit ist in Tirol in den letzten Wochen somit wieder über das Vorkrisenniveau gestiegen. (Arbeitslose im November 2019: 21.765 | 2020: 32.652 | 2021: 22.458)

    Sabine Platzer-Werlberger, stv. Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol: „Der aktuelle Lockdown wirkt sich natürlich auf den Tiroler Arbeitsmarkt aus. Insbesondere im Handel, bei körpernahen Dienstleistungen, im Tourismus und im Personenverkehr. Hier steigt die Arbeitslosigkeit saisonunabhängig wieder an. Außerhalb dieser betroffenen Branchen läuft das Wirtschafts- und Arbeitsleben beinahe unberührt weiter. Alles hängt jetzt von den kommenden Wochen ab. Ein neuerlicher Ausfall der Wintersaison kann aufgrund der Entwicklungen im In- und Ausland nicht mehr ausgeschlossen werden. Das Szenario wäre dann mit dem vom letzten Winter vergleichbar. Was dies längerfristig für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in Tirol bedeutet, ist noch nicht abschätzbar.“

    „Das wichtigste Kriseninstrument am Arbeitsmarkt bleibt weiterhin die Corona-Kurzarbeit. Mit Beginn des aktuellen Lockdowns sind ca. 350 Anträge eingelangt. Wir rechnen allerdings mit einer weitaus höheren Zahl in den kommenden Tagen. Es besteht die Möglichkeit der rückwirkenden Beantragung innerhalb von vier Wochen ab Kurzarbeitsbeginn. Idealerweise stellen Tiroler Betriebe ihren Antrag erst ab 6. Dezember, nach Vorliegen der entsprechenden Anpassungen des eAMS-Kontos für Unternehmen,“ rät Sabine Platzer-Werlberger.

    Arbeitslosigkeit gesunken ↓ -10.194 | -31,2 % auf 22.458 Personen

    Beschäftigung gestiegen ↑ +15.000 | +4,8 % auf 336.000 unselbständig Beschäftigte

    Arbeitslosenquote gesunken ↓ -3,0 %-Punkte auf 6,3 %

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    ZUSAMMENFASSUNG: Der Tiroler Arbeitsmarkt im November 2021 

    Lockdown wirkt sich auf Arbeitsmarkt aus
    Arbeitslosenquote: 6,3 %

    Ende November 2021 sind in Tirol 22.458 Menschen arbeitslos (-10.194 bzw. -31,2 % zum Vorjahr). Inklusive Schulungsteilnehmer_innen sind es 25.220 Personen (-9.701 bzw. -27,8 % z. V.). d.h. es gibt heuer mehr Schulungsteilnehmer_innen Mit Stichtag 30.11.2021 waren 2.762 Personen in Tirol in Schulung. Das sind im Vorjahresvergleich um +493 Personen oder +21,7 % mehr.

    Frauen sind stärker von Arbeitslosigkeit betroffen
    Im Vergleich zum Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit bei den Frauen um -31,6 % und bei den Männern um -30,7 % zurück. Mit Ende November sind 12.183 Frauen und 10.275 Männer in Tirol arbeitslos. Aufgrund der niedrigeren Erwerbsbeteiligung ist die Arbeitslosenquote der Frauen mit 7,2 % deutlich höher als bei den Männern (5,5 %). Zudem arbeiten deutlich mehr Frauen in Teilzeit.

    Arbeitslosigkeit in allen Branchen gesunken
    In der Beherbergung und Gastronomie ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um -32,2 % auf 10.181 Personen zurück und liegt damit noch knapp unter dem Niveau vom November 2019. Auch in der Verkehrsbranche zeigt sich mit einem Rückgang um -42,3 % eine ähnliche Entwicklung. (Arbeitslose im Tourismus November 2019: 10.388 | 2020: 15.015 | 2021: 10.181) (Arbeitslose im Verkehr und der Lagerei November 2019: 1.340 | 2020: 2.296 | 2021: 1.324)
    Gesunken ist die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich auch im Handel (-31,7 % bzw. -1.183 Personen) und bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-31,9 % bzw. -832). In beiden Branchen ist sie aber noch über dem Vorkrisenniveau. (Arbeitslose im Handel November 2019: 2.196 | 2020: 3.730 | 2021: 2.547)(Arbeitslose im Bereich Erbringung von sonst. wirtschaftl. Dienstleistungen November 2019: 1.684 | 2020: 2.609 | 2021: 1.777)

    Langzeitarbeitslosigkeit sinkt kontinuierlich
    Bei den länger als 1 Jahr arbeitslos vorgemerkten Menschen ist im Vorjahresvergleich ein Anstieg um +5,3 % auf 1.794 zu verzeichnen. 60,8 % sind älter als 50 Jahre, 44,5 % haben maximal einen Pflichtschulabschluss und 55,1 % haben gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen.
    Seit dem Höchststand Ende April 2021 (3.397) sinkt die Langzeitarbeitslosigkeit aber kontinuierlich. Vor dem Beginn der Pandemie waren ca. 1.000 Personen in Tirol langzeitarbeitslos.

    Starke Nachfrage nach Arbeitskräften
    Ende November waren beim AMS Tirol insgesamt 6.474 offene Stellen zur sofortigen Besetzung gemeldet und damit befinden wir uns weiter auf Rekordniveau für diese Jahreszeit. Die Dynamik am Stellenmarkt ist weiterhin sehr hoch: So wurden im Laufe des Novembers um +57,4 % mehr offene Stellen zur sofortigen Vermittlung gemeldet als im Vorjahr und 80,1 % der in Arbeit vermittelten Personen waren weniger als 3 Monate arbeitslos gemeldet. (Offene Stellen November 2019: 5.354 | 2020: 3.523 | 2021: 6.474)

    Starke Nachfrage nach Lehrlingen
    Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um +33,9 % gestiegen. Zusätzlich sind 863 offene Lehrstellen beim AMS Tirol gemeldet, die nicht sofort angetreten werden können. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist um -19,9 % gesunken. Das sind 991 sofort verfügbare Lehrstellen gegenüber 382 sofort einsatzbereiten Lehrstellensuchenden.

    2.120 Personen in Kurzarbeit
    Am 30.11.2021 sind 2.120 Arbeitnehmer_innen in Tirol zur Kurzarbeit angemeldet. Seit Beginn der Krise wurden 833,2 Mio. Euro an Kurzarbeitsbeihilfen in Tirol ausbezahlt. (Personen in Kurzarbeit 31.05.2020: 91.101 | 31.10.2020: 13.789 | 31.03.2021: 47.912 | 31.11.2021: 2.120)

     


    Quelle: AMS News Tirol / Stand 01-12-2021


     

     

     

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