AMS-Salzburg - Lehrstellen-Challenge: Lehrlinge aus fünf Betrieben werden ausgezeichnet

AMS-Salzburg - Lehrstellen-Challenge: Lehrlinge aus fünf Betrieben werden ausgezeichnet

Lehrstellen-Challenge: Lehrlinge aus fünf Betrieben werden ausgezeichnet

Allianz für Beschäftigung gibt Überblick über Lehrstellenmarkt in Salzburg und stellt die Videos der Preisträger_innen vor

 

Die Vielfältigkeit der Lehrangebote im Bundesland Salzburg durch Lehrlinge selbst präsentieren zu lassen, das war das Ziel der Lehrstellen-Challenge des AMS Salzburg, die heuer bis Ende August über mehrere Monate gelaufen ist. Das Arbeitsmarktservice nominierte die ersten drei Unternehmen, die ein Video über ihre Lehrlinge produzieren. Jeder Betrieb nominierte dann seinerseits wieder drei Unternehmen. Zudem wurden alle Betriebe, die offene Lehrstellen haben, per Brief angeschrieben und auf die Aktion aufmerksam gemacht. Der Erfolg kann sich sehen lassen: 66 Videos wurden bei der Challenge eingereicht, insgesamt 30 verschiedene Lehrberufe aus elf Branchen vorgestellt. Bis zum Ende am 30. August wurden damit 1,5 Millionen Views auf verschiedenen Social-Media-Kanälen generiert.

„Es ist uns gelungen die Bandbreite von Lehre zu zeigen, Jugendliche für den Lehrberuf zu ermutigen und den Betrieben eine Plattform zu geben, sich einem jungen Publikum zu präsentieren“, fasst AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer zusammen.

Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der „Allianz für Wachstum und Beschäftigung“, bestehend aus Land, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung und AMS, hat die Videos gesichtet und fünf ausgewählt, was angesichts der vielen hochkarätigen Beiträge keine leichte Aufgabe war. Als Preise stellt die Allianz fünf Führerscheinkurse zur Verfügung, wobei der Wert natürlich auch auf mehrere Lehrlinge eines Betriebes aufgeteilt werden kann.

Lehrstellenmarkt in Salzburg

Die Lehrstellenzahlen zeigen eine dramatische Differenz zwischen offenen Lehrstellen und Lehrstellensuchenden: Mit Anfang Oktober 2021 gibt es im Bundeland 1.557 offene Lehrstellen und 237 Jugendliche, die einen Lehrplatz suchen. Also 6,5 Mal mehr Lehrstellen als Interessenten dafür. „Da in Salzburg schon seit Monaten Vollbeschäftigung herrscht, wird es immer schwieriger mit bewährten Modellen Lehrlinge zu finden. Die aufgehende Schere ist mit Jugendlichen nicht zu schließen – darum forciert das AMS Salzburg schon seit einiger Zeit die Erwachsenenlehre und fördert durch eigene Programme die Lehrausbildung für über 18-Jährige, die Teillehre für Menschen mit Handicap und die arbeitsplatznahe Qualifizierung, eine das Sammeln von Berufserfahrung in einem Ausbildungsbetrieb“, so Jacqueline Beyer.

Über die Erwachsenenlehre konnten zwischen Jänner 2016 und September 2021 bereits 1.635 Fachkräfte ausgebildet werden. Die Ausbildung von 640 Personen wurde dabei über die AMS-Maßnahme „arbeitsplatznahe Qualifizierung“ gefördert.

Mit Stand Ende September gibt es 1.557 offene Lehrstellen im Bundesland Salzburg. 529 entfallen auf den Bereich Tourismus (Beherbergung und Gastronomie), 66 Prozent der offenen Lehrstellen sind demnach nicht im Tourismus zu finden, hier werden vor allem in den Branchen Handel und Instandhaltung von KFZ, Herstellung von Waren und am Bau Lehrlinge gesucht. Im Bundesland Salzburg können Lehrlinge abseits des Tourismus aus 1.028 Stellen wählen.

Die drei am meisten nachgefragten Lehrberufe in Salzburg sind bei Frauen Bürokauffrau, Friseurin (Stylistin) und Einzelhandelskauffrau, bei den Männern Einzelhandelskaufmann, Kraftfahrzeugstechniker und Bürokaufmann.

Lehrlingsfreundlichstes Bundesland

„Es ist schön zu sehen, wie sehr die Mädchen und Burschen für ihre Lehrberufe brennen, mit welchem Engagement sie bei der Challenge anderen Jugendlichen ihren Job näherbringen. Die Karrierechancen mit einer erfolgreich abgeschlossenen Lehre sind großartig und eröffnen eine Vielzahl an Möglichkeiten, sowohl im In- als auch im Ausland. Gute und qualifizierte Fachkräfte sind besonders jetzt gefragter denn je und haben exzellente Jobaussichten“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

„Salzburg soll zum lehrlingsfreundlichsten Bundesland Österreichs werden. Diesem Ziel hat sich eine breite Allianz von Politik, Sozialpartnern, Arbeitsmarktservice und Bildungsdirektion verschrieben. Es wurde eine Koordinationsstelle eingerichtet, die dem engen Informationsaustausch zwischen den Allianzpartnern dient, die Vernetzung von Lehrlingen und Lehrstellenanbietern verbessern und aktuelle, zielgruppengerechte Informationen verbreiten soll. Mir geht es vor allem darum, die vielfältigen Wege der Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen und das Image der Lehre noch weiter zu verbessern.“

Landeshauptmann Haslauer stellt den ersten der Gewinner vor: Das Hotel und Restaurant Laschenskyhof, das die Jury mit einem besonders schwung- und humorvollen Beitrag überzeugte: https://www.youtube.com/watch?v=UhfxRRwen0A

Lehre mit Matura

Mit dem Ziel die Lehre attraktiver zu machen, indem parallel zur Berufsausbildung die allgemeine Hochschulreife absolviert werden kann, haben Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer im Jahr 2008 die „Lehre mit Matura“ gestartet. Dieses sozialpartnerschaftliche Modell ist in Salzburg besonders erfolgreich. So startet in unserem Bundesland fast jeder 5. Lehrling (18%) diese Ausbildung. Das ist doppelt so viel im Österreich-Schnitt (9%). Die durchschnittliche Erfolgsquote beträgt immerhin 92 Prozent.

Hilla Lindhuber, Leiterin der AK-Bildungsabteilung streicht die zusätzlichen beruflichen Perspektiven dieser Ausbildung hervor: „Jugendliche stehen nach der ,Lehre mit Matura‘ viele Wege offen. Sie können, müssen aber nicht studieren. Wir ermöglichen neue Chancen und setzen einen Impuls für das wichtige lebenslange Lernen in der modernen Arbeitswelt.“

Die Patronanz für das Gewinnervideo der Firma Lagermax hat die AK Salzburg deshalb übernommen, weil Lagermax bereits seit Jahren erfolgreich die „Lehre mit Matura“ ermöglicht. Lehrlinge werden zur Teilnahme animiert und bei der Ausbildung unterstützt. „Das prämierte Video zeigt zudem sehr schön, dass es für Mädchen mehr Ausbildungen als die typischen Berufe gibt“, erklärt Lindhuber.

Angesichts des aktuell im Fokus stehenden Fachkräftemangels verweist die AK-Bildungsexpertin darauf, dass es zahlreiche Wege zum Erwerb des Lehrabschlusses gibt. Eine Möglichkeit, den Abschluss auf dem zweiten Bildungsweg zu erlangen, ist das Projekt „Du kannst was“, das in Kooperation mit Land, WK, AMS, BFI, TAZ und WIFI angeboten wird. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Landes und der AK Salzburg. „Bei ,Du kannst was‘ können sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit guten beruflichen Fähigkeiten ihr erworbenes Know-how anerkennen lassen. Nach einer Art Inventur des beruflichen Wissens werden die fehlenden Kenntnisse punktgenau durch Weiterbildung erworben und schließlich im zweiten Qualifikationscheck unter Beweis gestellt. Nach erfolgreicher Prüfung wird das Lehrabschlusszeugnis verliehen“, weiß Lindhuber.

Video Lagermax: https://www.facebook.com/lagermaxag/videos/325549799181869/

Lehre in Salzburg: Corona-Tief überwinden!

WKS-Präsident Peter Buchmüller begrüßt die gemeinsamen Anstrengungen aller in der Plattform Lehrlingsland Salzburg, die Lehre voranzubringen. Die AMS-Lehrstellen-Challenge zeigt in ihren ausgezeichneten Videos einmal mehr, dass die Lehre „ein hochattraktives, zukunftssicheres und krisenfestes Angebot für junge Menschen darstellt“, wie Präsident Buchmüller betont.

Die Wirtschaftskammer Salzburg ortet – trotz aktueller Schwierigkeiten der Betriebe, Lehrlinge zu bekommen – dennoch einen wachsenden Image-Gewinn für die Lehre und die Überwindung der durch Corona bedingten Vermittlungsprobleme:

Zwar ist die Zahl der Gesamtlehrlinge Corona-bedingt in Salzburg um 1,9 Prozent auf 8.220 gesunken, mit Anfang September haben aber wieder 2.377 Lehrlinge ihre Ausbildung im ersten Lehrjahr aufgenommen, um 2,3 Prozent mehr als im schwierigen Jahr 2020.

Die Lehre ist außerdem noch immer eine wichtige Ausbildungsform: 45 Prozent aller 15-Jähringen in Salzburg wählen die Lehre, der Rest verteilt sich auf einzelne Schultypen. (Österreich: Anteil der Lehrlinge im 1. Lehrjahr an den 15-Jährigen: rd. 40%)

Laut einer aktuellen Umfrage des market-Instituts zählt der der Lehrabschluss in der Gesamtbevölkerung am meisten, wenn man danach fragt, welche Bildungsabschlüsse im Hinblick auf Fachkräfte und den Wirtschaftsstandort besonders wichtig sind: 84 Prozent der Bevölkerung sagen, ein Lehrabschluss ist für den Standort besonders relevant. Dem folgt mit 81 Prozent die Meisterprüfung und mit 74 Prozent der Abschluss einer Fachhochschule.

Auch die Lehrlinge selbst stellen der Lehre ein sehr gutes Zeugnis aus: 80 Prozent der Lehrlinge sind laut einer Umfrage der WKÖ vom September 2021 „zufrieden“ und „sehr zufrieden“ mit ihrer Ausbildung.

„Jetzt geht es darum, wieder mit den wichtigsten Vermittlungswegen zwischen Betrieb und Jugendlichen durchzustarten“, erklärt Buchmüller. Die wichtigste Nachricht in diesem Zusammenhang: heuer wird die „BIM“, so sich die Corona-Lage nicht massiv verschlechtert, wieder stattfinden! Vom 18. bis 21. November 2021 verwandelt sich das Messezentrum Salzburg wieder in eine überregionale Informationsplattform für die Ausbildung. Der optimale Wegweiser zur „BIM“ und auf der „BIM“ ist die „BerufsInfo-World“ (ab sofort unter www.berufsinfo-world.at online). Die App ist der digitale Begleiter während der Recherche zu Berufs- und Ausbildungswegen, der Messevor- und Nachbereitung sowie an den Messetagen selbst.

Video Perweinhttps://www.facebook.com/perwein.at/videos/2881545985420514/

Fachkräfte und Mint-Fächer

„Für unsere Mitgliedsbetriebe wird es immer wichtiger über ausreichend und dringend notwendige Fachkräfte zu verfügen, um die steigende Auftragslage bewältigen zu können“, erklärt IV-Salzburg-Präsident Peter Unterkofler und betont weiter: „Ein wichtiger Beitrag dazu ist sicher der „Eigenbau“, die innerbetriebliche Lehrlingsausbildung, um gezielt notwendige Fertigkeiten und Schlüsselqualifikationen – vor allem in den MINT-Bereichen - zu schulen. Training on the Job kann so vielfältig sein, wie unser Gewinnerunternehmen Sigmatek zeigt: Klassische Lehre als erster Bildungsabschluss, Lehre nach der Matura oder ergänzende Lehre zur Höherqualifikation als Teil des lebenslangen Lernens.“


Die Lehrlinge der Firma Sigmatek haben mit ihrem Video überzeugt, weil drei völlig verschiedene junge Menschen sehr authentisch ihren Aufgabenbereich und das was ihnen daran gefällt schildern.  Frauen sind in technischen Unternehmen immer noch die Ausnahmen und jedes Vorbild als Role Model ist wichtig.

„Es erfordert Mut einen zweiten Bildungsweg einzuschlagen – es lohnt sich aber, zukunftsorientiert zu denken und mit einer zusätzlichen Ausbildung in der Industrie die Karriere voranzutreiben und langfristig in einer krisensicheren Branche Fuß zu fassen“, so Präsident Unterkofler.

Video Sigmatek: https://www.facebook.com/watch/?v=798334427453646

Arbeitskräftepotenzial ausschöpfen

Video Seidl Josef, Betonbohr und -sägedienst: https://www.facebook.com/watch/?v=576430533480814

Wichtig für Betriebe ist es aus dem gesamten Potenzial der Arbeitskräfte zu schöpfen, betont Jacqueline Beyer. Denn wer bestimmt Gruppen, also Ältere oder Jüngere, Frauen oder Männer, oder gesundheitlich benachteiligte Menschen von vornherein bei der Personalsuche ausschließt, reduziert die Anzahl der möglichen Bewerber_innen markant.

 


Quelle: AMS News Salzburg / 21-10-2021


 

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