ÖGB-Schumann: „Geht es um die Frauenarbeitslosigkeit, ist das Wort ‚besorgniserregend‘ ein Hilfsausdruck“

ÖGB-Schumann: „Geht es um die Frauenarbeitslosigkeit, ist das Wort ‚besorgniserregend‘ ein Hilfsausdruck“

ÖGB-Schumann: „Geht es um die Frauenarbeitslosigkeit, ist das Wort ‚besorgniserregend‘ ein Hilfsausdruck“


Frauenarbeitslosigkeit explodiert regelrecht – Anstieg von 1.250 Prozent im Bezirk Landeck

Wien (OTS) - „Geht es um die Frauenarbeitslosigkeit, ist das Wort ‚besorgniserregend‘ ein Hilfsausdruck“, warnt Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende, vor der explodierenden Frauenarbeitslosigkeit und deren Auswirkungen. Die Zahl der arbeitslosen Frauen in Österreich ist mit einem Plus von 42 Prozent doppelt so stark angestiegen wie die der Männer. Verheerend ist die Situation in den westlichen Tourismus-Regionen. „Weil im Tourismus besonders viele Frauen beschäftigt sind, ist die Lage dort dramatisch. Im Tiroler Bezirk Landeck ist die Arbeitslosigkeit unter Frauen um satte 1.250 Prozent angestiegen, im Tiroler Bezirk Reutte um mehr als 800 Prozent“, so die Vizepräsidentin.

Viele Frauen waren ‚nur‘ geringfügig beschäftigt, diese fallen jetzt durch alle Netze. Das sei ein großes Problem, vor dem die Bundesregierung nicht die Augen verschließen dürfe, so Schumann. „Wir hören vermehrt, dass Frauen ‚zu Hause bleiben und sich um die Kinder kümmern sollen. Dann stören sie nicht mehr am Arbeitsmarkt‘“, ist Schumann schockiert. „Wir müssen einen Rückschritt in alte Rollenbilder mit aller Kraft verhindern. Es kann nicht sein, dass Frauen ihre Arbeitszeit reduzieren oder Urlaub aufbrauchen müssen, um Homeschooling und Kinderbetreuung zu organisieren“, fordert Schumann, das Betreuungsproblem endlich ernst zu nehmen und den flächendeckenden Ausbau und Betrieb der Kinderbildungseinrichtungen auf Grundlage des Sozialpartnerinnenpapiers umzusetzen.

Die Folgen der Krise werden am Arbeitsmarkt vor allem für Frauen noch länger spürbar und eine Rückkehr zu Vollzeit unter Umständen noch schwieriger sein. „Das hätte drastische langfristige Folgen für das Erwerbseinkommen und somit auch die Pensionshöhe von Frauen, betont die Frauenvorsitzende. „Die Bundesregierung muss daher wirksame arbeitsmarktpolitische Maßnahmen mit Fokus auf die Frauen setzen“, fordert Schumann außerdem eine verstärkte Weiter- und Umqualifizierung für Frauen sowie die Einrichtung einer Corona-Frauenarbeitsstiftung.

Forderungspapier Sozialpartnerinnen und Industriellenvereinigung “Gemeinsam für bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie”: http://bit.ly/SoPa_Papier_Vereinbarkeit_Beruf_Familie

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