Das Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich startet im Oktober ein einzigartiges Projekt: MAGMA – Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal – ist das weltweit erste evidenzbasierte Modell einer Arbeitsplatzgarantie. Projektziel ist es, alle langzeitarbeitslosen Personen der niederösterreichischen Gemeinde Gramatneusiedl wieder in Arbeit zu bringen. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird wissenschaftlich von den Universitäten Oxford und Wien begleitet und evaluiert. Der Projektstandort befindet sich auf dem ehemaligen Gelände der „Vereinigten Österreichischen Textil-Industrie Mauthner Aktiengesellschaft“ in Marienthal. Die Kosten werden vom AMS NÖ getragen. Landesgeschäftsführer Sven Hergovich stellt das Projekt MAGMA bei einer Pressekonferenz am 22. Oktober im AMS Schwechat vor.
Die Strategie, Langzeitarbeitslose intensiv zu betreuen und zu vermitteln, zeigte vor Beginn der Corona-Krise Erfolg: 2019 gelingt dem AMS in Niederösterreich mit -1.421 Langzeitarbeitslosen der ö-weit stärkste Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit. Doch jede Arbeitsmarktkrise hinterlässt Spuren: Die Sockelarbeitslosigkeit steigt in Österreich seit Anfang der 80er Jahre und kann nicht auf das Vorkrisen-Niveau rückgebaut werden. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen nahm auch in Folge der Corona-Krise zu: Ende August war rund jede/r fünfte Arbeitslose in Niederösterreich bereits mindestens ein Jahr auf Jobsuche. Zwischen April und August ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um +12,9% auf 12.135 Personen gestiegen.
„Wir müssen und werden vor dem Hintergrund der jüngsten, nie zuvor da gewesenen Arbeitsmarktentwicklung alles tun, um den Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen. Das ist auch ein klarer Auftrag der Regierung“, so Sven Hergovich. Das AMS testet nun ein neues Modell der Arbeitsplatzgarantie. Langzeitarbeitslose Personen einer niederösterreichischen Gemeinde sollen dauerhaft in den Arbeitsmarkt integriert werden. Drei Studien, die ForscherInnen der Universitäten in Oxford und Wien unabhängig voneinander durchführen, prüfen die Wirkung dieses Modells auf TeilnehmerInnen und Volkswirtschaft.
Mit MAGMA von der Langzeitarbeitslosigkeit in dauerhafte Beschäftigung
Am Projekt MAGMA, Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal, nehmen alle Personen aus Gramatneusiedl teil, die seit einem Jahr beim AMS Schwechat arbeitslos vorgemerkt sind bzw. in den kommenden drei Jahren eine Vormerkdauer von einem Jahr erreichen. In Summe sind das voraussichtlich 150 ProjekteilnehmerInnen.
Die Gesamtkosten für das Projekt MAGMA inklusive der Begleitforschung betragen für den gesamten Projektzeitraum 7,4 Mio. Euro und werden zur Gänze vom AMS NÖ getragen. 2024 werden die Endergebnisse der wissenschaftlichen Evaluierungen vorliegen.
AMS NÖ-Chef Sven Hergovich: „MAGMA unterscheidet sich von bekannten arbeitsmarktpolitischen Programme in drei wesentlichen Punkten:
Die Grundzüge des Projekts:
Unabhängige Evaluierungen durch Universitäten Oxford und Wien
ÖkonomInnen der Universität Oxford und SoziologInnen der Universität Wien führen begleitend mehrere unabhängige Studien über die ökonomischen, sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen auf Langzeitarbeitslose sowie mögliche Übertragungseffekte auf den Arbeitsmarkt durch:
Marienthal kann weiter Geschichte schreiben
Mit der Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ setzten Hans Zeisel, Marie Jahoda und Paul Lazersfeld einen Meilenstein in der empirischen Sozialforschung. Das ForscherInnen-Team untersuchte 1933 die Folgen der Arbeitslosigkeit für 1.300 ArbeiterInnen und Angestellte, die die Ortschaft Marienthal mit der Schließung der örtlichen Textilfabrik mit voller Wucht getroffen hat. „Hundert Jahre nach der Marienthal-Studie werden wir Antwort auf die Frage suchen, wie Beschäftigung auf die Menschen und die Gemeinschaft wirkt und ob Langzeitarbeitslosigkeit evidenzbasiert bekämpft werden kann“, so AMS NÖ-Chef Sven Hergovich.
Mag. Martina Fischlmayr,
050 904 300 120
0664/83 50 517
Quelle: AMS-News / 10/23/2020
Keine Kommentare.
CARDMAT-NETwork ist eine privat betriebene Plattform.
Wir sind kein Verein oder SÖB-Einrichtung und erhalten auch keine finanzielle Unterstützung oder Förderung und so soll es auch bleiben. Die Umsetzung erfolgt durch 3 ehemalige Unternehmer (Pension) aus dem Bereich EDV.
Wir veröffentlichen diese Daten im Zuge unseres berechtigten Interesses gemäß Art 6 Abs 1 lit f DSGVO und verfolgen durch eine möglichst umfassende Darstellung der Informationen (öffentlich zugängliche Daten) das Ziel, einen bestmöglichen Service für unsere Nutzer zu bieten.
Die Inhalte unserer Internetseiten werden mit größter Sorgfalt recherchiert. Dennoch kann der Anbieter keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereit gestellten Informationen übernehmen. Auf dieser Website werden allgemeine Informationen angeboten, die keine Rechtsberatung darstellen und auch keine ersetzen können. Wir übernehmen keine Haftung für unmittelbare oder mittelbare Schäden, gleich aus welchem Rechtsgrund, die im Zuge der Nutzung dieser Website entstehen könnten.
Zur Lösung von konkreten Rechtsfällen konsultieren Sie bitte einen Rechtsanwalt die AK oder ÖGB
Verwendete Logos dienen ausschließlich zur Kennzeichnung der entsprechenden Einrichtung.
Eine Registrierung ist derzeit ausschließlich per Einladung möglich
(Alle Angaben sind ohne Gewähr von Richtigkeit und Vollständigkeit.)