Manchmal finde ich die Debatte in Österreich nicht ganz einfach.

    Dr. Martin Kocher
    Von Dr. Martin Kocher

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    Manchmal finde ich die Debatte in Österreich nicht ganz einfach. In einem rezenten Standard-Interview habe ich im Zshg mit der bekannten demografischen Entwicklung (Stichwort: Alterung) der nächsten 5-10 Jahre darauf hingewiesen, dass ein stärkerer Fachkräftemangel in AT entstehen wird.

    Eine Tatsachenfeststellung in diesem Zusammenhang in dem Interview war, dass es viel Potential im Inland gibt: bei Älteren, bei Frauen, die Teilzeit arbeiten, und bei Menschen in Arbeitslosigkeit (insb. bei jenen mit geringer Qualifikation).

    Interessant, dass dann (hier) gleich Interpretationen über angebliche Wertungen entstehen, obwohl die diesbezüglichen Aussagen fast völlig wertfrei waren ("völlig" wertfrei ist in den Sozialwissenschaften schwierig – aber das wäre jetzt eine philosophische Diskussion…).

    Selbstverständlich ist die demografische Entwicklung ein „Auftrag“ an die Politik (nicht nur die Bundesregierung, auch die Landes- und Gemeindepolitik) und die Sozialpartner: Großflächige Qualifizierungsinitiativen weiter umsetzen, Ausbau von Kinderbetreuung weiterführen, weitere Kollektivverträge mit höheren Einstiegsgehältern und flacherer Kurve, Gesundheitsinitiativen stärken,…

    Viel zu tun.

    Wäre schön, wenn wir intensiv über verschiedene Politikmaßnahmen, deren potentielle Wirksamkeit und deren Vor- und Nachteile diskutieren könnten. Neben der gesellschaftlichen und gesellschaftspolitischen Debatte, die natürlich auch wichtig ist.

     

     


    Quelle: Twitter / Stand: 27-12-2021