Bis zu 700 Millionen Euro sollen in die Initiative fließen. Für bis zu 100.000 Arbeitslose soll es möglich werden, sich weiterzubilden bzw. umzuschulen. KEBÖ-Vorsitzender Michael Sturm sieht die Anbieter von Erwachsenenbildung als rasch in der Lage das zur Bedarfsdeckung erforderliche Angebot bereitzustellen. Wegen der erforderlichen Stiftungsgründung und offener Fragen hält er eine Umsetzung allerdings erst mit dem neuen Jahr für wahrscheinlich.
Die Arbeitsstiftung soll Arbeitslosen dienen, die nur geringe Chancen haben, bald wieder einen Job zu finden. Die Entscheidung darüber, wie die Jobchancen zu beurteilen sind, soll dabei letztlich beim AMS liegen, so von Arbeitsministerin Christine Aschbacher in einem Ö1 Journal zu hören. Ob oder inwieweit dafür der AMS-Algorithmus zum Einsatz kommt, stehe derzeit noch nicht fest, so die Rückmeldung des AMS auf eine Anfrage der Redaktion.
Eine Weiterbildung oder Umschulung soll in jenen Bereichen möglich sein, in denen Arbeitskräfte gebraucht werden: in den sogenannten MINT-Berufen – also in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, im Gesundheits- und Pflegebereich sowie in den Bereichen Photovoltaik und Digitalisierung.
Für jene, die in die Arbeitsstiftung kommen, soll zunächst ein Orientierungsgespräch stattfinden, in dem geklärt wird, wo es berufliche Chancen am Arbeitsmarkt gibt und welche Fähigkeiten die jeweilige Person mitbringt. Dann folgt die Entscheidung, welche Bildungsmaßnahme passend sein könnte. Zu Weiterbildung gezwungen soll jedoch niemand werden, so Aschbacher.
Die Bildungsmaßnahmen können unterschiedlich lange dauern, jedoch maximal zwei Jahre. Während der Weiterbildung bekommen die TeilnehmerInnen weiterhin Arbeitslosengeld, zusätzlich könne man auch einen Bildungsbonus von 180 Euro pro Monat für Bildungsmaßnahmen bekommen, die länger als vier Monate dauern, so Ministerin Aschbacher.
Laut Ministerratsvortag von Aschbacher und Anschober soll im Rahmen der Corona-Arbeitsstiftung auch das Fachkräftestipendium eine mögliche Maßnahme sein. Dieses soll um zwei Jahre verlängert werden. Aktuell kann man das Stipendium für maximal drei Jahre beziehen, sofern die Ausbildung auch so lange dauert.
Auch von "Upskilling" als mögliche Maßnahme ist im Ministerratsvortrag zu lesen. Dabei handelt es sich um mögliche Weiterbildungen für gut ausgebildete Personen. Diese sollen dadurch ihre Arbeitsmarkt-Chancen erhalten und erweitern können.
Welche Anbieter für die Bildungsmaßnahmen in Frage kommen, ist noch nicht bekannt, dies soll von der jeweiligen Ausbildung abhängen. Um den Bedarf an Bildungsmaßnahmen ab Herbst zu stemmen, brauche es jedenfalls einen Ausbau der Angebote, meinte der Arbeitsmarktexperte Rainer Eppel vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) im Ö1-Morgenjournal vom vergangenen 30. Juli. "Da müssen verschiedene Träger eingebunden werden".
Einen möglichen Mangel oder notwendigen Ausbau von Angeboten sieht Michael Sturm, Vorsitzender der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ), nicht als Problem: "Es gibt viele Anbieter in den betreffenden Bereichen (Pflege, Umwelt, Technik etc.) und in der Erwachsenenbildung funktioniert das Prinzip von Nachfrage und Angebot relativ gut". Außerdem könnten die Strukturen der Weiterbildung, die in den vergangenen drei Jahren reduziert wurden (Stichwort: Budget-Einsparung bei AMS- und Deutsch-TrainerInnen), leicht wieder hochgefahren werden und den Bedarf decken, so Sturm. Wie groß der Bedarf schließlich sein wird und unter welchen Bedingungen die Stiftung erfolgversprechend umgesetzt werden kann, bleibt laut Sturm noch abzuwarten. Er rechnet nicht vor Anfang des nächsten Jahres mit ersten Umschulungen.
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